9 Dinge, die ich an der Digitalisierung liebe und wie sie Dein Leben bereichern können

Karo vor Graffiti

Die Überschrift irritiert Dich?

Damit bist Du nicht allein. Als ich neulich einer Freundin erzählte, dass ich einen Artikel darüber schreiben will, was ich an der Digitalisierung toll finde, starrte sie mich auch an wie ein Emoji mit zu großen Augen.

Schließlich kennen meine Freunde mich seit etwa einem Jahr auch als die Karo, die ständig sagt, dass sie doch mal ihr Handy weglegen sollen! *zwinker*

Sie wissen aber auch: Ich mag technische Spielereien. Früher haben mich Familienmitglieder, Freunde und Bekannte konsultiert, wenn sie sich neue Technik anschaffen wollten oder Probleme mit der alten hatten. Insofern fand meine Freundin die Idee dann doch nicht so absurd − zumal sie ja weiß, dass mein Blog nicht dazu dienen soll, irgendjemandem die Vorzüge der Digitalisierung zu vermiesen.

Deswegen: Ja, es gibt viele Dinge, die ich an Internet, Smartphones oder sogar sozialen Netzwerken schätze.

Es wäre ja auch doof und weltfremd, die Möglichkeiten, die uns der technische Fortschritt bietet, aus Bockigkeit ungenutzt zu lassen.

Wie ich immer so schön sage: Die Dosis macht das Gift.

Es kommt nicht darauf an, ob wir eine Technologie benutzen oder nicht. Sondern darauf, wie. Und dass wir uns nicht von ihr benutzen lassen.

Aus diesem Grund möchte ich Dir in diesem Artikel neun Dinge vorstellen, die ich am Internet und der Digitalisierung liebe und auf die ich ungern verzichten wollen würde.

Ich möchte Dir zeigen, wie ich sie für mich so nutze, dass sie mein Leben verbessern und mich nicht noch zusätzlich stressen. Und Dir ein paar Anhaltspunkte, Gedanken und Fragen mitgeben, die Dir helfen, falls Du für Dich noch keinen guten Weg gefunden hast, mit diesen Dingen umzugehen.

#1 Mediatheken und Filmportale

Ein Hoch auf die Mediatheken der Fernsehsender! Vor allem die der öffentlich-rechtlichen Sender sind prall gefüllt mit Unterhaltung und Informationen. Da ich Dokumentationen besonders mag, freue ich mich über die große Auswahl an interessanten Reportagen.

Der große Vorteil, den Mediatheken mit sich bringen, ist, dass wir jederzeit auf das zugreifen können, was uns wirklich interessiert. Denn es gibt kaum eine größere Zeit- und Stromverschwendung, als irgendwas anzuschalten, nur damit der Fernseher läuft.

Mediatheken sind also eine großartige Erfindung, weil wir mit ihnen Inhalte viel bewusster konsumieren. Die, die uns wirklich interessieren. Dann, wenn wir auch wirklich Zeit dazu haben.

Wir müssen uns nicht stressen, um es noch rechtzeitig zu schaffen und können im passenden Augenblick unsere Aufmerksamkeit darauf richten.

Allerdings birgt das Ganze auch ein Risiko: Dadurch, dass die Inhalte immer ad hoc verfügbar sind, sind wir es nicht mehr gewohnt, auf etwas zu warten. Früher haben wir tage- oder gar wochen- oder monatelang auf eine bestimmte Sendung gewartet. Sie war dadurch auch etwas Besonderes. Ich habe festgestellt, dass ich unter anderem wegen dieser ständigen Verfügbarkeit immer ungeduldiger geworden bin.

Und es gibt noch einen zweiten Nachteil: Videoportale können süchtig machen.

Du willst nur eine Folge Deiner Lieblingsserie schauen − und am Ende sitzt Du stundenlang vor der Glotze und schaust Dir eine ganze Staffel an.

Sicher hattest Du dabei eine gute Zeit. Aber vielleicht ist währenddessen auch einiges liegen geblieben und Du gerätst dadurch unter Zeitdruck und der verursacht Stress.

Insofern kann ich nur raten, mit diesen Angeboten mit Bedacht umzugehen. Zumal sie den Konzernen, die sie anbieten, auch sehr viel über Dich und Deine persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten verraten. Dinge, die Du vielleicht gar nicht preis geben möchtest.

Das Ganze gilt übrigens auch für Musikportale wie Spotify usw.

#2 Onlinekurse zum Selbstlernen

Ich weiß nicht, wie das bei Dir ist, aber ich möchte mich ständig weiterentwickeln.

Ich lerne sehr gern dazu, interessiere mich dank meiner Scanner-Persönlichkeit für viele verschiedene Dinge. Selbstlernkurse, die ich online nutzen kann, sind daher eine super Sache, weil ich sie machen kann, wann und wo ich will.

Meist handelt es sich um E-Mail- oder Video-Kurse mit mehreren Modulen. Manchmal sind zusätzlich auch Live-Webinare oder Q&A-Sessions enthalten, wo Du mit demjenigen, der den Kurs erstellt hat, interagieren und offene Fragen klären kannst.

Es gibt diese Kurse zu den unterschiedlichsten Themen, zum Beispiel im Business-Bereich, in Sachen digitale Technik, wenn Du das Schreiben oder eine neue Sprache lernen oder Deine Persönlichkeit weiterentwickeln möchtest.

Oft bieten sie eine Lösung zu einem bestimmten Problem an. Ich habe schon einige Onlinekurse gemacht − die meisten waren hilfreich und inspirierend. Aber es gab auch ein paar, von denen ich weniger angetan war, weil sie thematisch nicht in die Tiefe gingen oder der persönliche Support gänzlich fehlte.

Hier ein paar Anhaltspunkte, auf die Du achten solltest, bevor Du Dich bei einem Onlinekurs anmeldest:

  • Schau Dir die Website genau an: Gibt es Bewertungen anderer Kursteilnehmer, generelle Bewertungen des Experten, der den Kurs anbietet (google die Person ruhig) und macht die Website insgesamt einen seriösen und sympathischen Eindruck?
  • Sind die Inhalte des Kurses transparent dargestellt, also weißt Du genau, welche Inhalte Dich im Kurs erwarten?
  • Wird Dir konkret etwas versprochen, wenn Du den Onlinekurs kaufst? Sind diese Versprechungen realistisch oder überzogen?
  • Gibt es eine Geld-zurück-Garantie? Ich spreche nicht vom üblichen 14-tägigen Widerrufsrecht, sondern von einer Garantie, dass Du binnen der ersten 30 Tage ohne die Angabe von Gründen Dein Geld zurückbekommst, wenn Du vom Kurs nicht überzeugt bist.
  • Beantwortet der Anbieter des Kurses Dir Deine Fragen, wenn Du ihn kontaktierst? Solltest Du keine Antwort bekommen, ist der Support fragwürdig.
  • Erscheint Dir das Preis-Leistungs-Verhältnis vernünftig und kannst Du in Raten zahlen? Manche Angebote sind (zu recht) teuer. Bietet jemand Ratenzahlung an, ist er gewillt, auch Menschen, die es nicht so dicke haben, zu helfen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es nicht ratsam ist, einen Kurs einem anderen vorzuziehen, nur weil er billiger ist. Es gibt viele Kurse, deren Preis berechtigt ist.

#3 Online-Coaching via Skype etc.

Wenn Du lieber mit einem Experten direkt und persönlich zusammenarbeitest, weil Selbstlernkurse nichts für Dich sind, dann bietet Dir das Internet dank Videochat-Programmen wie Skype, Zoom usw. die Möglichkeit, eins zu eins live mit einem Coach zu kommunizieren (oder auch mit einer Coaching-Gruppe).

Mir ist das bei "zwischenmenschlichen" Themen wesentlich lieber, während es bei technischen Dingen auch ein Onlinekurs tut. Wenn Du wie ich persönliches Feedback brauchst und besser in Interaktion arbeitest und lernst, dann sind Online-Coachings für Dich wahrscheinlich die bessere Wahl.

Auch hier würde ich bei der Wahl des Coaches auf ähnliche Dinge achten wie bei den Kursen. Ergänzend dazu ist es ratsam, Dinge wie zeitliche Verfügbarkeit und Flexibilität, die Inhalte des Coaching-Vertrags usw. vorher abzuklären.

Und ganz wichtig: Nutze ein kostenloses Erstgespräch! Darin kannst Du nicht nur offene Fragen klären. Du findest vor allem heraus, ob der Coach Dir sympathisch ist und ob Du mit seiner Art klar kommst. Denn egal, wie gut sich sein Angebot anhört − wenn Dein Bauchgefühl nein sagt, solltest Du ihn nicht buchen.

#4 Communities und Gruppen

Zusammen ist man weniger allein. So heißt ein französischer Film. Und es stimmt: Egal, ob wir mit etwas Schwierigkeiten haben, etwas Neues lernen, uns motivieren wollen oder ... Es ist immer gut zu wissen, dass wir nicht allein sind. Dass es anderen genauso geht und wir uns gegenseitig helfen und unterstützen können.

Im Netz gibt dazu viele Möglichkeiten wie Foren, Online-Communities, Netzwerke oder Gruppen, zum Beispiel auf Facebook.

Ich mag Foren nicht so gern, weil ich schon öfter die Erfahrung gemacht habe, dass es dort sehr schnell zu Konflikten kommt, wenn es unterschiedliche Meinungen gibt. Das mag auch für andere Gruppen und Communities zutreffen, allerdings habe ich vor allem in Facebook-Business-Gruppen bislang nur positive Erfahrungen gemacht.

Gerade, wenn Entscheidungen anstehen oder wir nicht weiter wissen, ist es hilfreich, andere um ihre Meinung zu bestimmten Themen bitten zu können. Die Antworten bringen uns oft Orientierung und Klarheit, wenn wir mal wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.

Aber: Zu viele Gruppen können uns auch überfordern. Ich gehöre inzwischen bei Facebook rund 25 Gruppen an und habe vor einer Weile festgestellt, dass ich gar nicht mehr mitkomme und mein Newsfeed überquillt. Daher siebe ich gerade aus.

Wenn es Dir ähnlich geht, dann kannst Du es ebenso machen: Schau Dir in regelmäßigen Abständen Deine Gruppen an und frag Dich, welche Gruppe Dir wirklich dauerhaft Vorteile bringt.

Du musst bei den anderen Gruppen nicht gleich austreten. Manchmal reicht es schon, die Benachrichtigungen über Beiträge auszuschalten. Den Button dazu findest Du auf der Gruppenseite unter dem Titelbild.

#5 Digital lesen

Liebst Du auch echte Bücher? Ich kaufe manche bewusst gebunden oder als Paperback, weil ich sie einfach in die Hand nehmen und später ins Bücherregal stellen möchte.

Bücherregale werden aber im Laufe der Zeit ziemlich voll und schwer, daher sind E-Reader mit ihrem riesigen Speicher für mich ein Segen.

Auch, weil ich jedes Buch, das mich interessiert, kostenlos anlesen kann. Entscheide ich mich dann dafür, habe ich es ruckzuck gekauft und kann sofort weiterlesen. Das ist ungemein praktisch, birgt aber wie bei den Videoportalen die Gefahr, alles immer sofort haben zu wollen.

Ich freue mich auch über die vielen Zeitungs- und Magazinportale, die wir meist kostenlos nutzen können. Eine gedruckte Zeitung zu abonnieren, ist damit überflüssig geworden. Und es gibt ja auch noch die vielen tollen Blogs, auf denen wir uns über unsere Lieblingsthemen informieren können.

Ja, das Internet ist ein Paradies für Vielleser und das ist auch gut so. Aber − Du hast es geahnt − das Ganze hat auch eine Kehrseite: Die ganzen tollen Inhalte muss auch jemand produzieren.

Und das ist ein Punkt, an dem sich die Journalistin in mir kurz melden muss: Auch wenn die meisten Verlage es selbst verbaselt haben, ihre Inhalte im Netz vernünftig zu vermarkten, so ist es dennoch keine Selbstverständlichkeit, dass wir hervorragende Artikel immerzu umsonst konsumieren können.

Gute Journalisten, Autoren und Texter müssen auch von ihrer Arbeit leben können. Wenn alles gratis im Netz steht und die Verlage kaum daran verdienen, kann ein Journalist noch so gute Artikel abliefern − sie sind (zumindest finanziell) nicht mehr viel wert.

Das ist eine bedenkliche Entwicklung. Der wir aber entgegenwirken können, wenn wir bewusst für bestimmte Inhalte bezahlen, weil sie es uns wert sind. Oder aber zumindest den Verfasser über Kommentare etc. eine gewisse Form der Anerkennung zukommen lassen.

Glaub mir, wir Blogger freuen uns total, wenn wir Feedback bekommen! Dafür machen wir das Ganze ja: Wir wollen Dir mit unseren Beiträgen helfen. Ob wir das tatsächlich tun, erfahren wir nur, wenn Du Dich bei uns meldest.

#6 Mitmach-Plattformen

Plattformen wie YouTube oder Soundcloud sowie Apps wie Instagram und Snapchat ermöglichen es so ziemlich jedem, öffentlich sichtbar zu sein und seine Infos, Talente oder Meinungen zu verbreiten. Vielleicht nutzt Du diese Kanäle auch?

Ich jubele zum Beispiel, wenn ich über einen noch nicht so bekannten Musiker stolpere oder über tolle Podcasts, für die die Macher nicht ein teures Studio mussten, um sie zu produzieren.

Diese Plattformen geben talentierten und kompetenten Menschen eine Stimme, mit der sie andere direkt erreichen können. Denn mal ehrlich: Wir können ja nicht alle ins Fernsehen kommen. Und wollen das vielleicht auch gar nicht.

Auch, weil wir bei "den Medien" nicht alles in der Hand haben. Ich habe es schon oft genug erlebt, dass meine Artikel vorm Druck nochmal verschlimmbessert wurden und ich meinen Interviewpartnern das Ganze beibringen musste.

Insofern mag ich Plattformen wie YouTube etc., weil Menschen sich kreativ und (fast) ohne Einschränkungen entfalten können. Und dass inzwischen jeder ein E-Book veröffentlichen und verkaufen kann, ist ebenso eine gute Sache.

Allerdings − und hier komme ich wieder zum Knackpunkt − ist nicht alles, was Menschen von sich geben, wirklich sehens-, lesens- oder hörenswert. Und es ist extrem nervig und zeitaufwändig, gute Inhalte von den weniger guten zu trennen.

Deswegen stehe ich dieser Entwicklung zwar positiv, aber dennoch etwas kritisch gegenüber. Ich nutze sie selbst gern, um meine Botschaften zu verbreiten. Und als Journalistin bin ich natürlich gegen Zensur. Aber ein wenig Qualitätssicherung auf den jeweiligen Plattformen wäre schon wünschenswert − auch im Hinblick auf sogenannte "Fake News".

#7 Googlen von Infos

Vielleicht geht es Dir auch so: Ich muss jedenfalls dauernd googlen!

Und ich bin heilfroh, dass ich nicht bei jeder Frage in einem Lexikon nachschlagen oder gar eine halbe Bibliothek durchforsten muss. Es ist großartig, dass es Suchmaschinen und die ganzen Informationen, die sie für uns finden, gibt und dass wir von diesen Informationen profitieren können.

Andererseits erwische ich mich dermaßen oft dabei, dass ich irgendeinen Nonsens google, dass ich mich manchmal frage: Warum mache ich das eigentlich? Muss ich das wirklich wissen?

Mir ist aufgefallen, dass ich mir die meisten Dinge, die ich zwischendurch abfrage, nicht merke. Weil die Info offensichtlich für mich nicht so wichtig ist, als dass mein Hirn sie wirklich abspeichern müsste.

Manchmal google ich sogar ein- und dieselbe Sache immer wieder. Und dann überlege ich: Kann es sein, dass mein Hirn inzwischen weiß, dass es sich das Ganze nicht merken braucht, weil ich es ja eh wieder nachschauen kann?

Welche Auswirkungen hat das Ganze wohl auf unser Gehirn, unseren eigene "Festplatte"? Und sind die Informationen, die wir über eine Suchmaschine bekommen, überhaupt "objektiv" (siehe dazu auch meinen Artikel "Lebenszeitfresser Internet: Denkst Du noch nach oder konsumierst Du nur?")?

Kurzum: Die Fülle an Informationen und die Suchmaschinen, die uns zu ihnen bringen, sind aus meinem Alltag zwar nicht mehr wegzudenken und ich schätze sie wirklich sehr.

Doch ich denke inzwischen, dass ich nicht alles wissen und damit auch nicht alles googlen muss. Ist es für mein Leben wirklich wichtig zu wissen, wie alt irgendeine Schauspielerin ist? Seit wann es Gummibärchen gibt? Wie viele Tore ein Fußballspieler letztes Jahr geschossen hat? Nein!

Deswegen halte ich es mittlerweile so: Will ich etwas zwischendurch googlen, obwohl ich eigentlich gerade mit etwas anderem beschäftigt bin, halte ich kurz inne und frage mich: Würde ich dafür nun aufstehen und in ein Lexikon schauen? Oder gar eine Bücherei aufsuchen? Ist es gerade wichtig für mich, diese Information zu haben, weil ich sonst nicht weitermachen kann?

Ist die Antwort "Nein", dann lasse ich es. Denn es ist nicht nur Zeitverschwendung. Sondern vor allem verlieren wir dadurch unseren Fokus. Denn dass wir nicht multitasken können, weißt Du ja spätestens seit meinem Artikel "Die unendliche Gleichzeitigkeit des Seins".

#8 Minimalistischer Lifestyle

Alles bei sich haben zu können, ohne viel schleppen zu müssen − dank Digitalisierung möglich!

Neulich sprach ich mit der wunderbaren Kommunikationsexpertin und Bestsellerautorin Isabel García, die minimalistisch lebt. Sie sagte mir, dass allein ihr Smartphone ihr unglaublich viel gebe, weil es so viele Dinge vereint, wofür wir früher separate Gegenstände gebraucht haben: Diktiergerät, Fotoapparat, Videokamera, Notizbuch, Bücher, Laptops, Fernseher ... Heute ginge alles mit dem kleinen Handy.

Ja, das ist wirklich eine enorme Erleichterung. Auch E-Reader oder MP3-Player ersparen uns meterweise Regale und damit "Ballast" in der Wohnung.

Und auch, wenn ich glaube, dass wir alle viel zu viel Zeug ansammeln, das wir eigentlich gar nicht brauchen und das auch unseren Kopf irgendwie "zumüllt": Für mich ist die Vorstellung, meine komplette DVD-, Foto-, Video- und CD-Sammlung zu digitalisieren und sie danach wegzugeben oder gar in den Müll zu befördern, ein Graus.

Das hat weniger mit Nostalgie oder Besitzdenken zu tun, sondern vielmehr mit der Sorge, auf die digitalen Inhalte irgendwann nicht mehr zugreifen zu können.

Stell Dir vor, Dir klaut jemand Dein Smartphone und Du hast nicht alles in der Cloud gespeichert oder Du kommst nicht mehr ran. Oder Du wirst gehackt und Deine Accounts sind futsch oder was auch immer ...

Es mag paranoid klingen, aber mir ist das Risiko zu hoch und ja, irgendwie möchte ich auch noch irgendwas für mich privat haben. Etwas, wo Konzerne nicht ihre Nase reinstecken können, weil sie eben nicht bei mir in der Wohnung stehen und ein Buch aus dem Regal herausnehmen können − noch nicht jedenfalls.

#9 Messenger

Die Vorzüge von WhatsApp und Co. brauche ich Dir sicher nicht zu erklären. Wir alle nutzen diese Apps, um mit unseren Liebsten in Kontakt zu bleiben. Gerade über Distanz ist das eine wunderbare Möglichkeit, am Leben des anderen ein wenig teilzuhaben.

Dennoch bin ich der Meinung, dass kein Chat ein echtes Gespräch ersetzen kann. Wenn Du mal versucht hast, über einen Messenger ein Missverständnis zu klären oder gar einen Streit wieder in ruhige Bahnen zu lenken, dann hast Du bestimmt eine ähnliche Erfahrung gemacht (mehr dazu in meinem Artikel ",Gesprächskiller' Smartphone? Wie Du digital nicht nur mehr kommunizierst, sondern besser!").

Wir sind und bleiben soziale Wesen. Und zu sozialem Kontakt gehört mehr als ein Chat je bieten kann. Zumindest ist das bisher so. Daher ist diese digitale Erfindung für mich eine der ambivalentesten.

Lass uns die Dinge bewusst nutzen

Du merkst, mir geht es bei beinahe allem, was die Digitalisierung an Neuerungen und Innovationen hervorbringt, um eine Sache: um eine bewusste Nutzung.

Bewusst meint, dass Du Dir über Deine Bedürfnisse im Klaren bist. Und möglichst auch darüber, was hinter diesen Bedürfnissen steckt. Und dann schaust, ob und auf welche Art und Weise Du mit diesen Dingen − meine Aufzählung ist natürlich subjektiv − Deine Bedürfnisse befriedigen kannst.

Es geht darum, immer wieder neu zu entscheiden: Nützt mir diese digitale Möglichkeit etwas? Bereichert sie mein Leben? Ist sie es wert, meine Zeit damit zu verbringen?

Ich bin sicher, wenn Du Antworten darauf hast, wirst Du Deinen Weg finden.

Auf welche digitalen Dinge kannst Du nicht mehr verzichten? Oder gibt es etwas, was Du vollkommen überflüssig findest? Schreib mir Deine Meinung in die Kommentare. Ich freue mich! 

 

2 Kommentare bei „9 Dinge, die ich an der Digitalisierung liebe und wie sie Dein Leben bereichern können“

  1. Hey!

    sehr schöne und instruktive Anleitung.
    Was ich am wichtigsten (und gleichzeitig auch am schwierigsten) finde, ist, dass man wirklich etwas Neues und Ungewohntes MACHEN muss. Auch wenn es sehr hilft, zu wissen, was das Ziel ist und warum man die Veränderung will, ist das Entscheidende, es wirklich zu tun. Und vor allem es auf Dauer zu tun und nicht nach ein paar Tagen wieder aufzugeben.

    1. Hallo Timo,

      danke für Deinen Kommentar! Du sprichst etwas sehr wichtiges an: Gewohnheiten zu ändern, Verhalten zu ändern. Insgesamt verändern wir Menschen uns ja eher ungern, denn Veränderung bedeutet Anstrengung und Unsicherheit. Neue Gewohnheiten zu etablieren fällt uns deshalb - sagen wir's frei heraus - oft schwer. Ich glaube, man kann das Ganze nicht nur rational lösen, denn vieles, was wir tun, tun wir unbewusst und dabei ist es uns ziemlich schnuppe, ob es vernünftig ist oder nicht. Das ist ein riesiges und ungemein wichtiges Thema, an dem ich dran bin (auch ganz persönlich) und zu dem ich in Zukunft mehr schreiben möchte - auch wenn es sicherlich kein Patentrezept geben wird, denn dann wäre ich reich. 😀 Ich danke Dir jedenfalls sehr für Deinen Input!

      Viele Grüße
      Karo

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